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Interview mit Paula Marschalek aus der Serie "Fragen zur Kunst"

Für die Kunsthistorikerin und Kunstmanagerin Paula Marschalek gehört es zum täglichen Geschäft,

über Kunst und Kultur zu sprechen und zu schreiben. In ihrer im Jahr 2020 gegründeten Kommunikationsagentur Marschalek Art Management entwickelt sie individuell zugeschnittene Kommunikationsstrategien für Kreative, Kunst- und Kulturschaffende. In diesem Interview beantwortet sie uns auch persönliche Fragen zum Thema Leben von und mit Kunst und hat einige Tipps parat.


Paula Marschalek im Homeoffice © Jolly Schwarz


Paula Marschalek studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und setzte ihre Ausbildung an der Universität für angewandte Kunst fort, wo sie ihren Master in Kunst- und Kulturmanagement abschloss arbeitete in renommierten Kulturinstitutionen wie dem Dorotheum, dem Kunsthistorischen Museum und MAK, sammelte Erfahrungen am Kunstmarkt als Kommunikationsmanagerin bei der Galerie Rudolf Leeb und absolvierte von September 2019 bis März 2020 ein Kulturmanagement-Stipendium im MAK Center in Los Angeles, USA. Sie ist Mitbegründerin des Gesprächs- und Netzwerkformat JOMO sowie des C/20 - Verein für internationale kuratorische Praxis. Die Kunsthistorikerin MSie schreibt auch Texte für Kunstmagazine und tritt als Moderatorin/Speakerin auf.


Liebe Frau Marschalek,



weshalb ist Kunst in Ihrem Leben so wichtig?

Für mich als Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin ist Kunst das wichtigste Kommunikationsmittel, das Bilder, Emotionen und Geschichten zulässt sowie komplexe Fragestellungen oft sehr einfach erklärt. Mich fasziniert Kunst jeden Tag aufs Neue und spielt auch schon seit Langem eine große Rolle in meinem Leben.



Ist Kunst auch in Ihren Wohnräumen zu finden und wie würden Sie Ihren Einrichtungsstil allgemein beschreiben?

Ja, natürlich, ohne Kunst geht es bei mir nicht 😊! Ich bin immer auf der Suche nach interessanten Objekten und Kunstwerken, die mich berühren und zum Nachdenken anregen. Einige Stücke in meiner Wohnung erinnern mich an bestimmte Momente, Reisen oder Aufenthalte. So habe ich zum Beispiel während meines Kulturstipendiums in Los Angeles eine Keramik von Alice Lang erworben, an der ich nicht herumgekommen bin. Als ich begonnen habe selbstständig in der Kunstbranche zu arbeiten, habe ich einiges auf Gegenleistung gemacht und mir so eine eigene Sammlung aufgebaut – work in progress. Jedes Stück bekommt seinen ganz eigenen, prominenten Platz in meiner Wohnung.

Meinen Einrichtungsstil würde ich als bunten Mix aus DIY, geschichtsträchtigen Antiquitäten und modernem Interieur beschreiben. Was es aber wirklich in jedem Zimmer gibt, sind Bücher. Da kommt die Sammelleidenschaft schon stark durch.


Welches Kunstwerk würden Sie gerne besitzen und wie bzw. wo würden Sie es präsentieren?

Schon seit dem Jugendalter sehne ich mich nach einer Wandmalerei, doch bis jetzt hat sich das noch nicht ergeben. Für mich wäre das ein Wunsch, den ich mir vielleicht noch 2021 erfüllen werde. In welchem Raum und welche Künstler*innen dabei in Frage kommen, steht aber noch in den Sternen 😉 mit den Aufgaben und Aufträgen, die ich habe.


Haben Sie Tipps für Kunst und Kultur in Österreich im Sommer 2021 (Events, Bücher, Podcasts, Apps etc.)?

Ja, da habe ich einige Empfehlungen auf Lager. Kurzweiligen Gespräche rund ums Thema Sammeln kann man im Podcast #Kunstblick von Sascha Worrich und Andreas Maurer lauschen, in „All About Art“ von Alexandra Steinacker wird hingegen die Kunstwelt in ihrer ganzen Fülle thematisiert, was auch sehr interessant ist. Die Künstlerin Christiane Peschek hat mit der App EDEN ein digitales Retreat-Erlebnis konzipiert als Kommentar auf die Digitalisierung der Wellness-Industrie. Diese einzigartige digitale Reise ist vielleicht auch eine gute Variante in Zeiten von COVID-19. Von 22. bis 23. Juli 2021 findet das Festival „Uncanny Reality” im Symposion Lindabrunn statt, kuratiert von Martina Menegon. Einen Geheimtipp habe ich noch: Wer gerne mal der Hitze in der Stadt entfliehen will, ist bei der Kunst-Alm artlodge in den Verditzer Bergen (Kärnten) richtig – „am Ende der Stresskurve“ wie die Gastgeber Kathrin und Dirk Liesenfeld so schön sagen.


Möchten Sie uns einen kurzen Einblick in ein aktuelles oder ein zukünftiges Projekt geben?

Sehr gerne. Die Arbeit mit Marschalek Art Management ist sehr vielseitig. Einerseits betreue ich Ausstellungsprojekte in der Kommunikation, wie etwa TRAUMA von Christian Bazant-Hegemark im Museum Angerlehner in Wels. Hier werden großformatige Zeichnungen und Malereien gezeigt, die das Thema Traumaaufarbeitung behandeln. Noch zu sehen bis zum 29.08.2021 und definitiv eine Zugfahrt wert.


Ausstellungsansicht, TRAUMA Christian Bazant-Hegemark © Simon Veres


Für die Ausstellung „Es ist schon vorgekommen, dass Flugzeuge auf dem Rücken flogen, als sie wieder aus den Wolken hervorkamen“ von Elena Kristofor und Laura Sperl laufen die Vorbereitungen gerade auf Hochtouren und die Präsentation wird von 26. – 31. Juli 2021 im Sehsaal in Wien zu sehen sein.

Andererseits berate ich Projekte, Kunstvereine und Unternehmen in Kunst und Kultur hinsichtlich Social Media Kommunikation. Seit diesem Jahr arbeite ich mit der IntAkt, Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen, zusammen, einem seit den 1970er Jahren beständigen, feministisch inspirierten Verein.

Immer wieder werde ich zu Talks eingeladen, so findet am 24.07.2021 ab 18:00 eine Buchpräsentation im Atelier Schlingerhof, in Floridsdorf statt. Mit der Künstlerin Michaela Putz werde ich über ihre neue Publikation PALINOPSIA und ihre künstlerische Praxis sprechen. https://fb.me/e/17qZy1Jbj


Vielen Dank für das Interview!


Kontakt:

JOMO – Joy of Missing Out: https://jomo-vienna.com/

C/20 – Verein für internationale kuratorische Praxis: www.c-20.art



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