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Projekt Ordination: So schaffe ich eine angenehme Atmosphäre im Wartezimmer


Wer kennt nicht dieses leicht beklemmende Gefühl vor einem Zahnarztbesuch, das spätestens beim Betreten der Ordination auftritt? Im Zuge eines meiner ersten Raumkonzepte habe ich mich etwas näher mit diesem Gefühlszustand beschäftigt und mich gefragt, wie Interior Design diesem Gefühlszustand positiv entgegenwirken kann.


Meine konkrete Aufgabe bei dem Projekt lag darin, den Empfangs- und Warteräumen der in die Jahre gekommenen Zahnarztordination einen modernen, zeitgemäßen Schliff zu verleihen. Da die Ordination zeitnahe komplett umgebaut und exklusiver möbliert werden soll, war der Wunsch an mich, eine vorübergehende Lösung mit geringem Zeit- und Geldaufwand zu finden.



Doch zurück zur unangenehmen Eingangssituation. Diese war im Fall der besprochenen Ordination aufgrund des sehr schmalen und dunklen Flurs wirklich alles andere als einladend. An der engen Raumsituation war im Moment nichts zu ändern, doch nun erzeugen zwei große rahmenlose Rundspiegel ein wenig Breitenwirkung und fangen gleichzeitig das Licht der anschließenden Räume ein. Ein heller, aus Kunststoff gewebter Läufer leitet den Patienten direkt zum Garderobenraum. Hier wurde die mit dunklem Stoff bezogene Garderobenwand durch einen hellgrauen Wandanstrich, bunte Samtknäufe und zarte Messingkleiderbügeln ersetzt. Der bereits vorhandene goldgefasste Spiegel im Barockstil wurde in das neue Raumkonzept integriert, da alte Gegenstände meist für ein warmes und einladendes Raumgefühl sorgen, das in diesem Fall besonders wichtig ist. Die in Kombination dazu jedoch altmodisch wirkenden alten Appliken wurden durch moderne Wandleuchten ersetzt, die den Goldton des Spiegels aufnehmen.


Gold wirkt warm und elegant.


Auch dem anschließenden Waschraum wurden mit nur wenigen goldenen Akzenten in Form eines neuen Spiegels, Abfalleimers und Seifenspenders ein Hauch Eleganz und Wärme verliehen.


Zu den wohl wichtigsten Anforderungen an die Wartezone einer Arztpraxis zählt die Erzeugung einer angenehmen Atmosphäre.

Der wartende Patient soll sich in dem Raum wohl fühlen und in bequemen Stühlen die Möglichkeit einer kurzen Entspannungsphase haben. Auch ein heller Raum wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Zur Steigerung der Helligkeit im Wartezimmer wurden die großen Altbaufenster von den Vorhängen befreit und die Wände bis auf ein paar wenige Bilder weiß belassen.



Weiß spielt in Ordinationen eine nicht zu unterschätzende Rolle, symbolisiert es doch Reinheit.

Ein Nachteil der Farbe Weiß ist jedoch, dass sie in einer Überdosis rasch steril wirkt. Um das zu vermeiden und einen behaglicheren Eindruck zu erzeugen, wurden dazu verschiedenen Rottöne als Farbkontrast kombiniert. Da der Raum eine Ruhezone ist und es zu keiner Reizüberflutung durch zu kräftige Farben kommen soll, wurden die Farbtupfer nur punktuell eingesetzt.



Ein Wartezimmer ohne Zeitschriften ist nicht komplett.

Um ein unschönes Stapeln der Zeitschriften auf den Tischen zu vermeiden, werden diese in einem dekorativen Zeitungshalter an der Wand übersichtlich präsentiert. Falls der Patient keine Zeitschrift durchblättern möchte und auch das Handy ausnahmsweise ausgeschalten bleibt, soll ihm dennoch die Wartezeit nicht zu lang werden. Denn es gibt genug Dinge im Raum zu entdecken: So kann sein Blick etwa in den alten Zahnmodellen aus Wachs hängen blieben, die durch eine Stuckrahmung zur Gruppe zusammengefasst wurden. Oder er lässt seine Gedanken gemeinsam mit den hängenden Blumentöpfen am Fenster baumeln. Bis schließlich sein Name ausgerufen wird…



Wenn Sie nun auch Lust auf Veränderung in Ihrem Wartezimmer bekommen haben, rufen Sie mich einfach an, denn Holly Interiors ist #formfunctionstyle!


Fotos: © Rudolf Strobl


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